Auf zu neuen Ufern Stormarn und die Belt-Querung

05.06.2016
Gastkommentar

Jetzt wird es langsam ernst. Aufträge werden vergeben und die regionalen Planungsstäbe tagen.

Für die CDU-Kreistagsfraktion ist der Belt-Tunnel seit Jahren ein Schwerpunktthema. Auf zwei Veranstaltungen 2012 und im Mai 2015 hatte sie Entscheider von Bahn, Land und Bund geladen, um den Stormarner Forderungen Nachdruck zu verleihen.
 
Allein vier Städte in Stormarn sind direkt vom höheren Zugaufkommen nach Fertigstellung des Tunnels betroffen.
 
Da es sich hier um bestehende Strecken handelt, ist zusätzlicher Lärmschutz nicht vorgeschrieben, sondern eine freiwillige Leistung der Bahn! Hier haben wir der DB unsere Forderungen mit auf den Weg gegeben. Der Erfolg: Es gibt bereits mehrere Versuchsstrecken, auf der die DB Lärmreduzierung testet, die sie auch in Stormarn umsetzen Ein weiterer zentraler Punkt ist das vorhandene Straßennetz mit A1, A 20, A24/B404. Seit über 20 Jahren kämpft unsere Fraktion für den 4-spurigen Ausbau der B404. Nicht nur , um die vielen schweren Unfälle zu reduzieren, sondern um eine östliche Umfahrung von Hamburg zu bekommen. Dass so ein Ausbau auch ökologisch erfolgen kann, hat die A20 in Mecklenburg-Vorpommern gezeigt. Die rot-grüne Mehrheit im Kreis wollte es seinerzeit nicht.
 
Spätestens bei einem Unfall oder einem Großschadensereignis auf der A1 ist Stormarn dicht. Wir brauchen diese Ausweichstrecke, die jetzt endlich in der vordringlichen Planung ist. Berlin sei Dank. Weitere Schwerpunkte sind die Mehrarbeit in der Verkehrsüberwachung und im Katastrophenschutz. Brauchen wir ein zentrales Rettungszentrum, in dem alle Organisationen untergebracht sind oder arbeiten wir dezentral? Auch bei Rastplatzplanung und Autohof müssen wir dem Bund die Stormarner Vorstellungen rechtzeitig präsentieren. Steht die Planung erst, ist es schwer, Veränderungen durchzusetzen. Ärgerlich ist es, dass ausgerechnet unsere Kreisstadt bei solchen Planungen immer wieder als Bremser auftrat. Vieles hätte schon „in Sack und Tüten“ sein können.
 
Ein ganz anderer Aspekt ist die Wirtschaft. Wir werden mehr Betriebe nach Stormarn bekommen. Diese brauchen ausgebildete Fachkräfte. Unter anderem deshalb hat unsere Fraktion auf einen Schulentwicklungsplan für die Berufsschulen gedrungen. Wir müssen fundierte Entscheidungsgrundlagen haben, ob wir unsere Berufsschulen erweitern, technisch ausbauen oder ob das Bestehende reicht.
 
Vorausschauendes Planen und Handeln bedeutet für unsere Fraktion , nicht nur die Risiken eines solchen Jahrhundertbauwerkes zu sehen, sondern sich auch und vor allem frühzeitig mit den Chancen, die sich für Stormarn ergeben, zu beschäftigen.