Stormarn ein Paradies für Straftäter?

10.10.2016
Gastkommentar
Wir brauchen mehr Polizisten in der Fläche Stormarns.

 

Vor einigen Tagen wurden wir über die Medien informiert, dass in Reinfeld, Ahrensburg und Großhansdorf (Kreis Stormarn) sowie in Niedersachsen Flüchtlingsunterkünfte und Wohnungen durchsucht wurden. 200 Polizisten waren im Einsatz. Bei diesen Anti-Terror-Razzien sind in Reinfeld, Ahrensburg und Großhansdorf drei Männer aus Syrien festgenommen worden. Den Verdächtigen im Alter von 17, 18 und 26 Jahren wirft die Bundesanwaltschaft vor, im Auftrag der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im November 2015 nach Deutschland gekommen zu sein, „um entweder einen bereits erhaltenen Auftrag auszuführen oder sich für weitere Instruktionen bereitzuhalten“. Bei dieser Nachricht horchten viele Bürger nicht nur in Stormarn auf. Sie erinnerten sich, dass vor geraumer Zeit eine große Anzahl von Flüchtlingen unkontrolliert in Deutschland angekommen waren.
 
Bereits im Juni 2016 erfolgte die Information, die Aufklärungsquote in Stormarn liege bei Wohnungseinbruchsdelikten bei 6,2 % und Stormarn bilde damit das Schlusslicht aller Kreise in Deutschland.
Nirgends würden so wenige Straftaten aufgeklärt wie in Stormarn.
 
Und bereits Anfang des Jahres 2016 erhielten wir Kenntnis, dass in gesamt Schleswig-Holstein und damit auch im Kreis Stormarn, zu wenig Polizisten zur Verfügung stehen. Es gab zu wenig Neueinstellungen im Land, Beamte mussten häufig für überregionale Einsätze abgezogen werden, Dienststellen waren in dieser Zeit unterbesetzt und gut 500 Polizeibeamte wurden mit der Flüchtlingssituation beschäftigt. Polizeistationen wurden oder werden trotz zahlreicher Proteste geschlossen. Selbst in einer hauptamtlich verwalteten Gemeinde wie Oststeinbek soll die Polizeistation gegen den starken Protest vieler Bürger und der CDU geschlossen werden.
 
Und dann noch die jüngste Information, die Polizeistatistiken, die regelmäßig als Erfolgsbilanzen dargestellt werden, würden die reale Sicherheitslage nicht mehr abbilden. Sie würden nur einen Überblick über tatsächlich angezeigte bzw. aufgenommene Strafanzeigen geben. Nach einer Dunkelzifferstudie werden in Schleswig-Hostein nur ein Viertel aller Straftaten angezeigt. Es stellt sich hierbei die Frage, warum nicht alle Straftaten angezeigt werden? Ist es Bequemlichkeit, Unkenntnis oder bereits Resignation?
 
Die Bürger sind zunehmend verunsichert und fordern vom Staat mehr Sicherheit und zusätzliche Polizeipräsenz. Das bedeutet zusätzliches Personal. Die Polizei in Stormarn ist zu schwach und damit schlecht aufgestellt. Dabei kann man den einzelnen Polizisten keinen Vorwurf machen, denn sie leisten durchweg gute
Arbeit. Aber leider sind es zu wenige. Die Bürger fühlen sich vom Staat allein gelassen und fürchten um ihre Sicherheit.
 
Sehr geehrter Herr Innenminister Studt, da können Sie nicht nur, da müssen Sie besser werden! Wir brauchen mehr Polizisten in der Fläche Stormarns.
 
- Jürgen Lamp