Eine berufliche Schule für Südstormarn?

30.09.2018
Gastkommentar

Gastkommentar Stormarner Tageblatt vom 01. Oktober 2018

Eine berufliche Schule für Südstormarn?
von Torsten Linde

Die berufsbildenden Schulen des Kreises Stormarn sind derzeit wieder Gegenstand der öffentlichen Wahrnehmung und politischen Diskussion.
Nach den Erweiterungsarbeiten und der vollzogenen Einweihung des Neubaus an der beruflichen Schule in Ahrensburg, haben der Schul-, Kultur-, und Sportausschuss sowie der Wirtschafts- und Planungsausschuss des Kreises weitere Mittel für den Ausbau der Schule in Bad Oldesloe bewilligt.
Dies zeigt eine tolle Entwicklung für die hier ansässige Wirtschaft, da Investitionen in die Berufsausbildung eine gute Ausbildung unserer Nachwuchskräfte ermöglichen.

Aber auch für uns Einwohner des Kreises ist dieses eine erfreuliche Nachricht, da es gute Möglichkeiten vor der Haustür gibt, um sich qualifiziert auf den Berufseinstieg vorzubereiten.
Gerade jetzt entsteht dabei aber eine neue Diskussion. Beide beruflichen Schulen stoßen langsam an ihre Kapazitätsgrenzen, werden also gegebenenfalls auf lange Sicht den wachsenden Bedarf nicht mehr bedienen können.
Zudem sind die Standorte in Ahrensburg und Bad Oldesloe für die 80.000 Bewohner im Süden des Kreises, und damit etwa einem Drittel der Kreisbewohner, eben nicht im direkten Sinne vor der Haustür.

Kreisverwaltung und Politik sind also gefordert, sich damit zu beschäftigen, ob es sinnvoll ist, eine dritte Schule im südlichen Stormarn aufzubauen, um näher an den Menschen zu sein und den wachsenden Bedarf im Gesamtgebiet zu bedienen.
Hierbei müssen natürliche viele Dinge beachtet werden. Es muss klar werden, welche Auswirkungen dies auf die beiden Bestandsschulen hätte, welche Schülerströme es überhaupt in Stormarn und darüber hinaus gibt, und vor allem, ob es auch einen realen Bedarf vor Ort gibt.
Stimmen aus Wirtschaft und Bevölkerung scheinen dies auf den ersten Blick zu bestätigen. Die CDU Fraktion wird darauf achten, dass sich die politisch Verantwortlichen jedoch nicht nur auf Gefühlslagen verlassen, sondern Tatsachen abwägen.

Der Auftakt dazu wurde mit der Einleitung einer Bedarfsprüfung im Schul-, Kultur-, und Sportausschuss gemacht. Die Ergebnisse der Studie werden zeigen, ob es sinnvoll ist, eine weitere berufsbildende Schule im Süden von Stormarn zu eröffnen.