Was ist los in Afghanistan - Veranstaltungsbericht

04.02.2009

"Was ist los in Afghanistan?" Mit diesem Titel lockte die JUNGE UNION rund zwei Dutzend Interessierte in das Reinbeker Rathaus, um zu diskutieren und sich von Herrn Hauptmann Sebastian Radeck, einem "Jugendoffizier" der Bundeswehr informieren zu lassen. Und wie es der Zufall will, bekam an eben jenem Dienstag die ohnehin schon heikle Thematik noch mehr Brennstoff in Form der jüngsten Ereignisse.

Zunächst gab uns eine Vollsperrung auf der A1 und die damit verbundene Verspätung des Referenten Gelegenheit zu einer sehr kontroversen Diskussion über das zu behandelnde Thema. Patrick Ziebke, der selbst einen Einsatz in Afghanistan absolviert hatte, erbot sich dankenswerterweise spontan als Aushilfsreferent und gab uns einen guten Einblick in die dortige Problematik.

So verging die Zeit bis zum Eintreffen des Referenten wie im Flug. Nochmals vielen Dank an Patrick.

Sebastian Radeck verdeutlichte uns mit einer aus Zeitgründen verkürzten, trotzdem aber im Endeffekt sehr guten, verständlichen und eingängigen Powerpoint Präsentation die aktuelle Lage.

Beginnend mit einem kurzen Überblick über die dort vorherrschende Mentalität, Geographie und Ökonomie erzählte uns Herr Radeck über seine Erfahrungen in dem von ihm in 4 ½ Monaten absolvierten Auslandseinsatz.

Er legte uns die Problematik dar, welche für die schlechte Situation momentan verantwortlich ist. Hier seien fehlende Absprache zwischen den einzelnen Besatzungsmächten, zu geringe finanzielle Hilfsmittel und eine schwere Korruption unter der neuen Regierung und deren Staatsdienern genannt.

Die eigentliche Aufgabe der Bundeswehr, nämlich die Rahmenbedingungen wie Sicherheit zu gewährleisten oder den den Aufbau einer nationalen Armee zu unterstützen, wurden noch einmal deutlich gemacht.

Zu guter Letzt ging der Jugendoffizier noch auf Fragen ein, wie etwa die nach der ungefähren Dauer, die der Wiederaufbau noch anhalten wird oder worin genau den nun die Problematik und Gefahr für die so lange vehement abgelehnte deutsche Einsatztruppe besteht.

So lässt sich zusammenfassend sagen, das es ein überaus interessanter und inhaltlicher Abend war, von dem man durchaus sagen kann das er uns Afghanistan zwar nicht voll zugänglich, aber zumindest verständlicher gemacht hat und dem nicht einmal Höhere Gewalt in Form von Autobahnstaus etwas abzugewinnen vermochten. 

Hubertus Schwarz