Was rollt da auf uns zu?

28.04.2019
Gastkommentar

Gastkommentar Stormarner Tageblatt | 29. April 2019

 

Eines steht fest, sie wird kommen. Die feste Fehmarnbeltquerung! Sie wird das dänische Lolland mit der deutschen Insel Fehmarn verbinden. Da kann man zunächst fragen, was hat Stormarn damit zu tun? Doch bei genauerer Betrachtung dieses Großprojektes steht fest: Der Kreis Stormarn wird von diesem Projekt betroffen sein.
Die Beltquerung ist ein europäisches Projekt, welches den Großraum Hamburg mit Kopenhagen verbindet.
Daraus ergeben sich Chancen auf beiden Seiten des Belt.
Die Region wird für Unternehmen noch interessanter werden, so dass Arbeitsplätze entstehen und die Region rund um den Fehmarnbelt enger zusammenwachsen wird. Die Fahrtzeiten für den Individualverkehr und den Güterverkehr werden sich verkürzen. Für junge Menschen wird es dadurch noch interessanter, Bildungs- und Hochschulangebote im benachbarten Dänemark in Anspruch zu nehmen.
Es gibt aber auch noch offene Fragen. Ein sehr wichtiger Punkt dabei ist, dass sich der Verkehr, auf der Schiene und auf der Straße, erhöhen wird. Das wird für die Anwohner der anliegenden Gemeinde mehr Lärm bedeuten. Im Bereich der Bahn soll die Bestandstrasse bestehen bleiben, anders als im Kreis Ostholstein, wo eine neue Trassenführung geplant ist und dadurch ein Rechtsanspruch auf verbesserten Lärmschutz besteht.
Dieser Rechtsanspruch besteht auf einer vorhandenen Trasse wie im Kreis Stormarn nicht. Dazu war die Deutsche Bahn zur Sitzung des Stormarner Verkehrsausschusses am 24.04.2019 geladen. Leider endet für die Deutsche Bahn das Projekt Hinterlandanbindung in Lübeck, so dass von dieser Seite mit wenig Unterstützung zu rechnen ist. Deshalb wird von Seiten der Kreises geprüft, ob eine Beantragung von übergesetzlichem Lärmschutz möglich ist. Dies sollte am besten mit den ansässigen und betroffenen Kommunen geschehen.
Auch im Bereich des Straßenverkehres ist mit einer Zunahme von Fahrzeugen zu rechnen. Insbesondere die BAB 1 als Verbindung von Hamburg nach Lübeck ist zu nennen. Doch alte oder fehlende Lärmschutzwände sorgen dafür, dass die Menschen im Nahbereich der Autobahn schon jetzt von Lärm geplagt sind. Auch hier wird es Gespräche mit dem zuständigen Landesbetrieb und/oder der Deges geben müssen.
Nicht nur der Kreis Stormarn, sondern auch die anliegenden Gemeinden beschäftigen sich bereits intensiv mit dem Thema. Der CDU-Fraktion ist es wichtig, dass wir alles Mögliche tun, um einen akzeptablen Lärmschutz für unsere Mitmenschen zu bekommen.
Dennoch sieht die CDU-Fraktion die feste Fehmarnbeltquerung als erfolgversprechendes Projekt an, das uns im europäischen Raum rund um den Belt weiter zusammenwachsen lässt.
 
Dennis Möck
Kreistagsabgeordneter der CDU-Fraktion